Dienstag, 11. September 2012

Erdbeben in Samara - wir hatten großes Glück!

Habt ihr schon einmal im Leben Zweifel gehabt, auf der Erde nicht sicher zu stehen? Man denkt doch immer, auf der Erde steht man sicher. Wenn unter einem der Sandboden und alles ringsherum plötzlich anfängt zu wackeln, als ob jemand das Bett rüttelt, dann wird einem erst so richtig bewusst, wir sind nirgendwo sicher.

Das starke Erdbeben vergangener Woche hat uns alle in Costa Rica mächtig aus der Bahn geworfen und in Angst und Schrecken versetzt. Aber uns ist nichts passiert. Und nur das zählt.

Playa Buena Vista, Nachbarstrand von Samara
Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,6 hat am letzten Mittwoch, den 5. September 2012 um 8:42 Uhr früh Ortszeit, Playa Samara und unseren Beach Campus erschüttert. Alle Sprachstudenten wurden sofort evakuiert und 8 Kilometer außerhalb von Samara auf einem höheren gelegenen Ort in Sicherheit gebracht. Durch die Erdstöße wurden Gebäude und Stromleitungen beschädigt. Zunächst ausgerufene Tsunami-Warnungen für die gesamte Pazifikküste von Mexico bis Chile wurden nach wenigen Stunden wieder aufgehoben. Weitere Informationen zum Erdbeben gibt es hier!




Zum Glück wurde niemand verletzt - Samareños und Sprachschüler sind mit dem Schrecken davon gekommen

Es ist nun fast eine Woche her und wir sagen es uns immer wieder: "Was haben wir für ein Glück gehabt!"

Erstaunlicherweise gab es nur geringfügige Schäden. Erdbeben mit dieser Stärke haben in anderen Ländern und auch in der Geschichte von Costa Rica bereits zu wesentlich schlimmeren Folgen geführt. Es war das schwerste Beben in Costa Rica seit über 20 Jahren.
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Costa Rica: Schweres Erdbeben in Costa Rica: Mindestens zwei Tote - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/panorama/welt/costa-rica-schweres-erdbeben-in-costa-rica-mindestens-zwei-tote_aid_813799.html

Seit dem letzten größeren Nachbeben am Samstagnachmittag, den 8. September, ist es deutlich spürbar, dass die Anzahl und Stärke der Nachbeben abgenommen haben. Die Bewohner von Samara haben ihre Häuser und Geschäfte wieder in Ordnung gebracht und die Schäden beseitigt. Fast alle Dienstleistungen, Shops und Restaurants sind seit dem Wochenende wieder geöffnet.
 
Bewohner und Besucher von Samara reagierten schnell

Hauptstraße von Samara
Es war ein friedlicher und sonniger Morgen, wie jeder andere im verschlafenen Samara, Costa Rica. Doch dann, wie aus dem Nichts, dachte man, eine Kolonne von Lastwagen würde vorfahren und schon im nächsten Moment fing die Erde an zu beben und zu wackeln. Die Erschütterungen, die wir Menschen an der Oberfläche spürten, hielten ungefähr 40 Sekunden an. Das Beben soll nach Berichten in Costa Rica insgesamt 2 Minuten gedauert haben. 
 
Am Strand wurde unter einem der Boden regelrecht zu Watte und man wollte seinen Augen und seinem Verstand nicht trauen. Der Sand, das Meer, die Insel Chora vor Samara, die Palmen - alles hat gewackelt. Geschockt und mit zittrigen Beinen versuchten wir alle schnell zu handeln. Denn sofort wurde jedem bewusst, dass die Gefahr eines Tsunamis besteht. Ohne zu jammern, begannen die Menschen den Strandort zu evakuieren und brachten sich in höhere Lage, außerhalb von Samara, in Sicherheit. Jeder half jedem. Die Autos, Lastwagen und Busse waren mit Familien, Freunden und Fremden beladen.


Veränderungen nach dem Erdbeben - Samara hat mehr Strand!

Samara Beach nach dem Erdbeben
Die Erdbebenwarte Costa Ricas RSN erklärte, dass das Beben um 8.42 Uhr wegen der Unterschiebung der Coco-Platte (ozeanische Platte) unter der Karibik-Platte (Kontinentalplatte) in der Region der Nicoya-Halbinsel ausgelöst wurde. 

Die Veränderungen danach sind offensichtlich. Wer Samara vor dem Beben kennengelernt hat, kann feststellen, wie das Meer ein wenig abgesunken ist.

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Costa Rica: Schweres Erdbeben in Costa Rica: Mindestens zwei Tote - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/panorama/welt/costa-rica-schweres-erdbeben-in-costa-rica-mindestens-zwei-tote_aid_813799.html
Playa Samara und auch der palmengesäumte Nachbarstrand Carrillo haben sozusagen an Strand hinzugewonnen. Es wird berichtet, dass sich Samara um fast 1 Meter erhöht hat, wodurch das Meer ein Stückchen weiter zurückgegangen ist. Riffe und Felsen kommen nun ein wenig mehr zum Vorschein. 

Surfer fragen sich sicherlich, ob die Wellen wieder zurückkommen. Doch das weiß man erst nach dem nächsten Vollmond... 


Solche Ereignisse führen uns immer wieder vor Augen, wie machtlos man gegen Naturgewalten ist. Und das beängstigende daran ist, sie zeigen uns Menschen unsere Beschränktheit und Ohnmacht. Wir Menschen müssen akzeptieren, dass wir uns nicht anmaßen können, die Welt im Voraus berechnen zu können! Trotzdem gibt es Erfahrungen, aus denen man schöpfen kann. Und eine Erfahrung ist – ein Unglück trifft selten ein zweites Mal auf Denselben...



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2 Kommentare:

  1. "Alle Sprachstudenten wurden sofort evakuiert und 8 Kilometer außerhalb von Samara auf einem höheren gelegenen Ort in Sicherheit gebracht."
    Wozu? Im grösstmöglich anzunehmenden Katastrophenfall hätten 200 Meter gereicht!

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  2. Hallo wosislos,
    kann schon möglich sein. Es reicht mit Sicherheit vollkommen aus, den nächst größeren Berg (mind. 10 Meter höher liegend) aufzusuchen.

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